Redshirts by Scalzi John

Redshirts by Scalzi John

Autor:Scalzi, John [Scalzi, John]
Die sprache: deu
Format: epub
Herausgeber: Random House DE
veröffentlicht: 2013-05-16T16:00:00+00:00


16

»Okay, ich sehe ihn«, sagte Duvall und zeigte die Camarillo Street hinauf. »Es ist der Typ auf dem Fahrrad.«

»Bist du dir sicher?«, fragte Dahl.

»Ich weiß, wie du aussiehst, selbst wenn du einen Fahrradhelm trägst«, sagte Duvall. »Vertrau mir.«

»Aber vergiss nicht, ihm keinen Schrecken einzujagen«, sagte Dahl. Er trug eine Basecap und hielt eine Ausgabe der aktuellen Los Angeles Times in der Hand. Die beiden standen vor dem Apartmentkomplex, in dem Brian Abnett wohnte.

»Du sagst mir, dass ich ihm keinen Schrecken einjagen soll?«, gab sie zurück. »Du bist sein Klon!«

»Ich möchte nicht, dass er ausflippt, bevor er mich sieht«, sagte Dahl.

»Keine Sorge, ich kann gut mit Männern umgehen«, sagte Duvall. »Geh jetzt da rüber und versuche, nicht allzu …« Sie zögerte.

»Allzu was?«, fragte Dahl.

»Nicht allzu klonig auszusehen«, sagte Duvall. »Wenigstens ein paar Minuten lang.«

Dahl grinste, zog sich zurück und hob seine Zeitung.

»Hallo!«, hörte er Duvall eine Minute später rufen. Er lugte über den oberen Rand der Zeitung und sah, wie sie zu Brian Abnett ging, der von seinem Fahrrad abstieg und sich den Helm abschnallte.

»Hallo«, sagte Abnett und schaute noch einmal etwas genauer hin. »Moment, sag nichts.« Er musterte sie lächelnd. »Wir haben schon mal zusammengearbeitet.«

»Vielleicht«, sagte Duvall zurückhaltend.

»Vor Kurzem«, sagte Abnett.

»Vielleicht«, wiederholte Duvall.

»Bei diesem Werbespot für die Hämorrhoidencreme«, sagte Abnett.

»Nein«, sagte Duvall tonlos.

»Moment!«, rief Abnett und zeigte mit dem Finger auf sie. »Die Abenteuer der Intrepid. Vor ein paar Monaten. Wir haben zusammen die Szene gedreht, in der wir von diesen Killerrobotern gejagt wurden. Hab ich recht?«

»Es ist sehr nahe an dem dran, woran ich mich erinnere«, sagte Duvall.

»Danke«, sagte Abnett. »Ich hasse es, wenn ich Leute vergesse, mit denen ich zusammengearbeitet habe. Du arbeitest immer noch für sie, nicht wahr? Ich glaube, ich habe dich irgendwann danach mal auf dem Set gesehen.«

»So könnte man es formulieren«, sagte Duvall. »Was ist mit dir?«

»Ich habe eine kleine wiederkehrende Nebenrolle in der Serie«, sagte Abnett. »Es sind immer nur ein paar Szenen pro Season, und selbstverständlich wird man meine Figur in einer der nächsten Episoden umbringen. Aber bis dahin ist es ein netter Job.« Er zeigte auf das Apartmentgebäude. »Jedenfalls bedeutet es, dass ich noch das ganze Jahr hier bleiben werde.«

»Also wird man dich abservieren?«, fragte Duvall. »Bist du dir da ganz sicher?«

»Das hat meine Agentin mir gesagt«, antwortete Abnett. »Sie meinte, die Leute würden noch an der Episode schreiben, aber eigentlich ist es beschlossene Sache. Was völlig in Ordnung ist, weil sie mir ein paar Filmrollen beschaffen will. Wenn ich an Bord der Intrepid bleiben würde, könnte das schwierig werden.«

»Aber schade um die Figur«, sagte Duvall.

»So ist das nun mal in einer Science-Fiction-Fernsehserie«, sagte Abnett. »Irgendwer muss die Redshirts spielen.«

»Die was?«, fragte Duvall.

»Die Redshirts«, sagte Abnett. »Du weißt doch, in der Star-Trek-Originalserie waren da immer Kirk und Pille und Spock und dazu irgendein Idiot im roten Hemd, der vor der ersten Werbepause weggephasert wurde. Die Moral von der Geschichte ist, dass man niemals ein rotes Hemd tragen sollte. Oder dass man Außenmissionen meiden sollte, wenn der eigene Name nicht im Vorspann genannt wird.



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